ES

(E)innistungs(S)pülung

Lesen Sie bitte auch die allgemeinen Hinweise "Zusatzmassnahmen".

Die Einnistung des menschlichen Embryos ist ein hoch komplexer Vorgang, der bis heute noch nicht völlig verstanden wird.

Vorraussetzung für eine erfolgreiche Einnistung (Implantation) ist zum einen ein entwicklungsfähiger Embryo, zum anderen eine kompetente Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die den Embryo empfangen und nicht wie ein Fremdkörper abstoßen soll.

Der Erfolg der Implantation hängt, wenn die beiden genannten Faktoren vorhanden sind, von der Interaktion des Embryos und der Schleimhaut ab.

Die Kommunikation über Botenstoffe (Zytokine und Adhäsionsmoleküle) ist dabei entscheidend.

Der mütterliche Organismus muss daher eine Immuntoleranz entwickeln, um den Embryo, der zur Hälfte fremdes (väterliches) Erbmaterial enthält, nicht abzustoßen.

Eine erhöhte Immunaktivität kann somit ggf. die Einnistung verhindern.

Die Einnistungsspülung kann bei Patienten nach mehreren frustranen Behandlungen mit Übertragung von morphologisch guten Embryonen ohne Eintreten einer Schwangerschaft helfen, die Immunantwort zu beeinflussen, so dass eine Schwangerschaft eher möglich wird.

lymphozyt.jpg 


Körpereigene Lymphocyten aus dem Blut werden dabei aufbereitet und mit dem Schwangerschaftshormon hCG kultiviert, um zu erreichen, dass sie eine schwangerschaftserhaltende bzw. fördernde Differenzierung erfahren.

Diese Lymphocyten werden dann als Konzentrat einen Tag vor dem Embryotransfer mittels eines sehr dünnen Katheters schmerzfrei in die Gebärmutter eingespült.

katheter.jpg 

Da es sich bei der Einnistungsspülung um körpereigene Zellen handelt, sind bisher noch keine Nebenwirkungen bekannt geworden.

Diese Therapie wurde erstmals im Oktober 2006 von Yoshioka et al. veröffentlicht.
Sie zeigt, dass bei Patienten mit guter Embryonalentwicklung und ausbleibender Schwangerschaft mit der Einnistungsspülung die Schwangerschaftsrate gesteigert werden konnte.