PKD

(P)ol(K)örper(D)iagnostik

Lesen Sie bitte auch die allgemeinen Hinweise "Zusatzmassnahmen".

Die PKD ist eine spezielle Maßnahme, um in erster Linie die chromosomale/genetische Intaktheit der Eizelle zu überprüfen.

pk.jpg 

Polkörper entstehen im Rahmen der so genannten Reifeteilungen der Eizelle, die sich damit auf die Befruchtung vorbereitet, und dabei den üblicherweise doppelten Chromosomensatz jeder Körperzelle auf einen einfachen Chromosomensatz reduziert.

reifeteilung.jpg 

Damit stellen die Polkörper (es gibt zwei, die zu unterschiedlichen Zeiten aus der Eizelle ausgeschleust werden) sozusagen den Spiegel des noch in der Eizelle vorhandenen Chromosomensatzes dar.

In früheren Jahren, zu Zeiten, als sich die Blastozystenkultur / Timelapse zur besseren Erkennbarkeit des entwicklungsfähigsten Embryos noch nicht zum Standardvorgehen entwickelt hatte, galt die PKD als einzige Möglichkeit gesunde von kranken Eizellen vor einem Embryo-Transfer zu unterscheiden.
Insbesondere beim Anteil der Frauen, die oberhalb des 35. Lebensjahres schwanger werden wollten, war dies eine praktikable Ersatzmöglichkeit.

Heute weiß man, dass die PKD als isoliertes Verfahren ohne dass es eine bekannte chromosomale oder genetische Veränderung bei der Frau gibt, statistisch zu keiner Verbesserung der Schwangerschaftsraten geführt hat, weswegen sie aus diesem Grund auch weitestgehend verlassen wurde.

Es gibt heutzutage in der Ära einer möglichen Präimplantationsdiagnostik (PID), die immer dann Anwendung finden kann, wenn es bekannte chromosomale/genetische Veränderungen bei der Frau und/oder des Mannes gibt, die entweder regelmäßig zu Fehlgeburten, oder zu einer Nichtüberlebensfähigkeit des entstehenden Menschen führt, eigentlich nur noch eine vertretbare Indikation zur Durchführung einer PKD.

PKD.jpg
©Ferring

Nämlich, wenn es bei der Frau eine monogenetische (also nur auf ein verändertes Gen bezogene), schwerwiegende Erkrankung gibt, die die o.g. Kriterien einer PID nicht erfüllen und daher eine Ethikkommission einen PID-Antrag mit großer Wahrscheinlichkeit ablehnt, oder bereits abgelehnt hat.

Es muss in dem Zusammenhang aber darauf hingewiesen werden, dass eine monogentische PKD in der genetischen Aufbereitung und Durchführung extrem aufwändig ist, von den Krankenkassen natürlich nicht unterstützt wird und immer eine ICSI-Behandlung notwendig ist, auch wenn das Sperma das Mannes normal ist.

Falls Sie über die Anwendung dieser Methode nachdenken, beraten wir Sie gerne!